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Albumkritik: Editors – An End Has A Start

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Für alle Feedleser: diesen Beitrag gibt es evtl. doppelt, weil ich während dem Bearbeiten aus Versehen auf Veröffentlichen geklickt habe. Das hier ist die endgültige Version.
Heute gibt es eine weitere echte und eine halbe Premiere beim CD-Projekt 2008. Das heute vorgestellte Album An End Has A Start von den Editors habe ich digital erworben, wie das vorherige, aber im iTunes Store (deswegen eine halbe Premiere). Die echte Neuigkeit seht Ihr am Ende des Beitrags, da habe ich nämlich einen Media Player eingebunden, der mehrere Videos zeigt (Möglichkeit wird auf der Band-Seite angeboten) und somit könnt Ihr gleich hier in den Hör- und Sehgenuss der vier Singleauskopplungen kommen.

Vor der Kritik kommt jedoch noch ein Hinweis auf einen Beitrag beim Guardian mit dem Titel When’s the last time you really listened to an album? der thematisch sehr gut in diese Rubrik passt, denn das Stellen dieser Frage hat ja überhaupt zu meinem CD-Projekt 2008 geführt. Also schnell mal durchlesen (auch die Kommentare!) und dann die folgende Albumkritik genießen.

Da es sich hierbei um ein per Download erworbenes Album handelt, sollte man meinen, dass ich kein Booklet habe, aber das ist falsch. Es gab nämlich bei iTunes im Komplettpaket ein sechsseitiges PDF-Dokument dazu, von dem ich ausgehe, dass es identisch mit dem ist, das ich beim Erwerb der physischen CD bekommen hätte.

Jedenfalls sind im Booklet keine Texte drin, was sehr schade ist. Denn ich habe das Gefühl, dass hier sehr viel Wert darauf gelegt wurde. Es sind z.B. alle klassischen Reimformen vertreten (Paarreim, Blockreim, Kreuzreim, insbes. heterogen). Thematisch dreht es sich häufig um den unausweichlichen Tod und Liebe (auf eine Art, die sehr realistisch, aber doch romantisch ist).

Musikalisch bleibe ich beim britischen Indierock, doch man hört deutlich den Einfluss von Joy Division, besonders da die Stimmte des Sängers sehr an Ian Curtis erinnert. Das war mit ein Grund, warum ich auf die Editors aufmerksam wurde. Die Musik ist nicht ganz so düster wie das große Vorbild und ich würde sagen etwas Mainstream-tauglicher.

Wie gesagt, Ihr könnt Euch gleich selber davon überzeugen und die Songs anhören, während Ihr meine Einschätzungen lest. Viel Spaß dabei.

  1. Smokers Outside The Hospital Doors (4,5/5 Punkte)
    Die erste Single und mein Lieblingsstück des Albums (aber nur knapp). Klingt recht beschwingt, doch das Thema ist ernst. Das Ende mit gleichzeitigen Leadgesang und dem Chor als Gegenstimme (wie bei She’s Leaving Home von den Beatles, Hörbeispiel) gefällt mir sehr gut. Video
  2. An End Has A Start (4/5 Punkte)
    Ein bisschen positiver ist die zweite Single und wir wechseln ins Liebesliedlager. Würde ich das jetzt in Worte zu fassen versuchen, sollten der erste und zweite Song gleich klingen, tun sie aber gar nicht. Am besten unten im Player oder per Video selber anhören. Video bei Last.fm und auf der Bandseite
  3. The Weight Of The World (3,5/5 Punkte)
    Drums begrüßen uns und ein eher zurückhaltender Gesang. Wenn ich das richtig interpretiere, ist das eine Liebeserklärung.
  4. Bones (3,5/5 Punkte)
    Hier dagegen werden wir mit Gitarren konfrontiert und die Zeilen “In the end all you can hope for / Is the love you found to equal the pain you’ve gone through” kann sowohl pessimistisch als auch optimistisch interpretiert werden. Der Song wechselt zwischen dünner Instrumentierung und bombastischem Sound und thematisch würde ich das als verzweifelten Rettungsversuch einer Beziehung einordnen.
  5. When Anger Shows (3,5/5 Punkte)
    Mittlerweile befinden wir uns tief in JD-Land und die fast repetitiven Zeilen üben eine seltsame Faszination aus. Thematisch sind wir auch wieder beim Tod und/oder Depressionen angelangt.
  6. The Racing Rats (4/5 Punkte)
    Die dritte Single und mein zweitliebster Song des Albums. Thematisch eine Fortführung des vorherigen Songs, aber die Zeilen “If a plane were to fall from the sky / How big a hole would it make / In the surface of the earth” sind schon seltsam[1]. Video bei Last.fm und der Bandseite
  7. Push Your Head Towards The Air (3,5/5 Punkte)
    Und dann noch die vierte Single, die bei uns am 20. März erscheinen wird. Eher ruhig und bedächtig, aber sehr in seinen Bann ziehend. Es wechselt zwischen ruhigen Klavierpassagen und schon fast orchestralem Arrangement. Video
  8. Escape The Nest (4/5 Punkte)
    Sehr melodiös und gekonnter Basseinsatz. Die Gitarren machen auch Spaß und ein fast fröhlicher, mitreißender Gesang unterstützen den zaghaft optimistischen Text. Vielleicht überlege ich mir das noch mit dem Lieblingssong des Albums.
  9. Spiders (3,5/5 Punkte)
    Wieder langsamere Musik und ein fast drohender Gesang. Aufgelockert durch flottere Passagen ein insgesamt hörenswerter Song.
  10. Well Worn Hand (3/5 Punkte)
    Jetzt wird es ziemlich depressiv mit langgezogenem Gesang und einem spärlichen Klavier als einzige Begleitung. Das Ende ist recht abrupt, die letzte Silbe wird gehaucht und schon ist es vorbei. Eigentlich wäre das auch das Ende des Albums, aber es gibt noch zwei Bonussongs.
  11. Banging Heads (3,5/5 Punkte)
    Das Klavier vom vorherigen Song wird wieder aufgenommen, aber dann kommen Drums, Gitarre und Bass und es wird ein wenig flotter.
  12. A Thousand Pieces (4/5 Punkte)
    Statt einem treibenden Bass ein treibendes Klavier. Geht auch. Jedenfalls ein besserer Abschluss als Well Worn Hand, das wäre mir zu düster.

Fazit: Erstaunlicherweise kann man das Album öfter hintereinander hören, obwohl die Musik nur zwischen mit und ohne treibenden Bass wechselt. Dennoch sind alle Stücke eigenständig und es wird nicht langweilig. Meine Wertung: gute 3,5 von 5 Punkten

  1. Erstens sind schon Flugzeuge abgestürzt und somit lässt sich diese Frage beantworten und zweitens sollten nicht die Menschen an Bord wichtiger sein?

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